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Sarai

Trotz starkem Glauben anders gekommen

„Anders“ brachte Tod, Trauer, Enttäuschung, Vertrauen, Aufbruch, Veränderung, Zuversicht mit sich.

Wir Dani und Gaby Meier haben zwei Knaben im Alter von 1 ¾ und 3 Jahren welche uns sehr viel Freude bereiten. Gaby wurde mit dem dritten Kind schwanger worüber wir uns sehr freuten. Am 28.1.03 stellte der Frauenarzt bei einer Routinekontrolle im Gehirn etwas fest. Eine Reihe von Untersuchungen folgten. Nach einer zweiwöchigen Testphase konnte die devinitive Diagnose gestellt werden.

Verlängerung am Chromosom 6 lautete der Befund.

Es musste mit schwersten körperlichen und geistigen Behinderungen gerechnet werden. Aus der Sicht der Professoren praktisch lebensunfähig. Ein Fall für eine rasche Abtreibung. Beiläufig erfuhren wir, dass Kinder mit solchen genetischen Missbildungen bis zum Geburtstermin abgetrieben werden können.

Es war für uns ein riesen Vorteil zu wissen, dass Leben und Tod durch Gott allein geschaffen wird. Der Gedanke an eine Abtreibung war uns absolut fremd. Wir entschlossen uns intensiv für die Heilung des Kindes zu beten.

Es schien sich ein Wunder abzuzeichnen, als wir in den darauffolgenden Monaten den Wachstum des Kindes über die Ultraschallkontrollen beobachten konnten. Sogar eine Zyste im Gehirn (welche auf den Befund aufmerksam gemacht hatte) wuchs nicht mehr und konnte im Laufe der Monate nicht mehr als problematisch angesehen werden. Wir vertrauen fest auf den Bibelvers:

Denn das Gebet eines Menschen der unbeirrt glaubt hat grosse Kraft.
Jakobus 5. 16.

Am 3. Juli kam Sarai per Kaiserschnitt zur Welt. Sie weinte auf Anhieb und wir waren überglücklich, dass sie in einer so guten Verfassung war. Die darauffolgenden Untersuchungen ergaben dann, dass Sarai einen offenen Gaumen hatte. welcher aber von aussen nicht sichtbar war. Ihr wurde eine Kunststoffplatte in die Öffnung eingepasst. Das Trinken fiel ihr sehr schwer, was verhinderte, dass sie nach Hause konnte. Einige Tage später bekam sie etwas Mühe mit Atmen, worauf ihr wenig Sauerstoff verabreicht wurde.

Nach dreiwöchiger intensiver Betreuung, diskutierten wir mit den Ärzten über das weitere Vorgehen. Sie schlugen vor, ihr den Sauerstoff abzustellen und es daraufabkommen zu lassen, ob sie es aus eigener Kraft schafft oder nicht. Wir entschieden uns dafür, weil es nie unsere Absicht war sie durch Maschinen am Leben zu erhalten.

Das war ein sehr schwerer Schritt. Doch wir überliessen Gott die Verantwortung.

Etwas später nahmen wir sie nach Hause, da es ihr immer schlechter ging. Ihre Brüder hatten eine riesen Freude sie einmal halten zu dürfen. Der ältere wollte sie nicht mehr loslassen.

Nachdem sie etwa neun Stunden bei uns zu Hause war, konnte sie zum Vater im Himmel heimkehren. Sie durfte an der Brust ihrer Mutter sterben. Wer wünscht sich das nicht.

Der Verlust ist sehr gross und schmerzt unheimlich. Wir hätten unsere Tochter liebend gerne auch mit den schwersten Behinderungen in unsere Familie eingeschlossen. Doch unsere Absichten sind nicht immer Gottes Absichten. Diese Erkenntnis lernt uns Gottes Plan zu verstehen. Im Hebräer 5.8. steht:

So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt.

Denn wenn im Leben immer alles rund läuft, ist es schwierig im Glauben zu wachsen. Deshalb bringt auch dieses traurige Erlebnis sehr viel gutes mit sich. Seine Hand lässt uns nicht los, es sind unsere Hände, die ihn manchmal loslassen.

Dany und Gaby Meier

 

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 03.03.2020