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Gavin

 

31.7.1999

Am 31. Juli 1999 wurde uns Gavin Andrew geboren. Er wog 2640 g und war ein sehr energisches Baby, schon im Bauch seiner Mutter. Er hing sehr an seinem Vater. Wir haben ihn immer unseren himmlischen Engel genannt, der er für immer und ewig sein wird.

Wenn wir zurückschauen, auf alles, was passiert ist, seit der Zeit, wo unser kleiner Gavin gezeugt wurde, so sind wir dem Herrn dankbar, dass er uns vorbereitet hat, und uns erlaubt hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Anencephaly Support Foundation konnte uns viele Informationen über Anenzephalie geben, und war uns eine grosse Hilfe zu Zeiten, wo wir diese brauchten.

John und ich sind beide in den späten Dreissigern. Wir haben eine kleine Tochter, Julia, die im Dezember 1999 drei Jahre alt wurde, wir nennen sie unsere Prinzessin. Im Oktober 1998 wurde Gavin unerwarteterweise gezeugt. Es war eine gute Neuigkeit, und ich war fest entschlossen, mit ihm eine bessere Schwangerschaft und Babyzeit zu erleben. Doch in der 12. Woche wurde er während einem Ultraschall mit Anenzephalie diagnostiziert. Es war das erste Mal, dass wir von dem Ausdruck Anenzephalie / Anenzephalus hörten. Der Arzt erklärte es uns, machte uns bewusst, dass es von einem Folsäuremangel her rühren könnte, nannte uns die Konsequenzen und erzählte uns, welche Möglichkeiten wir nun hätten.

Als Christen war uns schon immer klar, dass eine Abtreibung nicht in Frage kommt. Doch wenn du persönlich damit konfrontiert wirst, bekommt die Abtreibung eine ganz andere Bedeutung. Nur der Geist des Herrn Jesus Christus kann dich lenken und dir die Augen aufmachen über den Wert und den Schatz, der da in deinem Bauch ist. Ich schätze mich glücklich einen christlichen Ehemann zu haben, der trotz all der Unsicherheiten, die auf uns zukamen, einen klaren Verstand behielt.

Wir zogen eine zweite Meinung ein, dann eine dritte. Wir stellten eine Liste auf mit den Problemen, dich ich während der ersten Schwangerschaft hatte und schätzten das Risiko ab, das ich in den neun Monaten eingehen würde. So konnten wir etwas klarer sehen.

Wenn es auch immer das Risiko gibt, dass die Dinge nicht so laufen, wie sie sollten, entschlossen wir uns, das Baby bis zum Geburtstermin auszutragen. Im Glauben gingen wir durch jeden anstehenden Tag. Unsere Eltern, Freunde und Kirche gaben uns ihre volle Unterstützung.

Die Wochen gingen an uns vorbei, wir beteten und vertrauten Gott; da wurde aus unserer Angst Wertschätzung, aus dem Schmerz Lobpreis.

Als ich begann, Gavins Bewegungen in meinem Bauch zu spüren, wurde jeder Moment zu einer Zeit ihn zu grüssen, zu ihm zu sprechen, eine Bindung mit ihm einzugehen. Wir wussten, dass er das gern hatte.

Ist es schwierig für dich zu glauben, dass es einen Gott gibt? Dann denk darüber nach, was es braucht, dass ein Baby geformt wird und wachsen kann, was deinen Körper mit deinem Verstand verbindet. Für uns ist es beeindruckend, und Gott macht, dass alles stimmt.

Als wir den Entbindungstermin erreichten, fühlten wir, dass Gavin noch nicht bereit war. So wurde eine Einleitung der Geburt wenige Wochen später festgelegt. Doch nach einer Woche begannen die Wehen. Als ich ins Krankenhaus kam, war der Muttermund schon ganz geöffnet. Es ging etwa 8 Stunden, bis Gavin endlich heraus kam, doch ich benötigte keine schmerzhemmenden Mittel.

Während drei vollen Stunden konnten wir mit ihm schmusen und kichern, Fotos aufnehmen und uns um ihn kümmern. Dann schlief Gavin ein.

Bis heute können wir nicht erklären, weshalb der Herr ihn geschickt und ihn dann einfach so wieder zu sich zurückgenommen hat. Doch was wir wissen, ist, dass er jetzt im Himmel mit unserem Gott ist, wie ein Engel für uns, und das wir ihn eines Tages wieder sehen werden.

John und Miriam Panlilio

 

Aus dem Amerikanischen übersetzt mit Erlaubnis der Anencephaly Support Foundation

 

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 23.02.2019